Ausstellung 'Beyond Destruction'

09

September

Ausstellung 'Beyond Destruction'

Im Jahr 2023 wurde Griechenland von einer Reihe verheerender Naturkatastrophen heimgesucht. Brände und Überschwemmungen forderten zahlreiche Menschenleben und hinterließen zerstörte Häuser, verwüstete Landschaften und ganze Gemeinschaften, die in Verlust und Unsicherheit gestürzt wurden. Entschlossen zu verstehen, was geschieht, wenn die Scheinwerfer der Öffentlichkeit erlöschen, reisten der Fotograf Ilir Tsouko und die Journalistin Anja Troelenberg wenige Monate nach den Katastrophen in die betroffenen Regionen. Auf einer umfangreichen Reise durch Rhodos, Thessalien und den Evros dokumentierten sie in einer unwiderruflich veränderten Umgebung die vielschichtigen menschlichen Reaktionen. Diese zeugen nicht nur von Dunkelheit und Verzweiflung, sondern auch von Hoffnung und Erneuerung; nicht nur von den Herausforderungen jener, die zurückblieben, um wiederaufzubauen, sondern auch von ihrer eigenen Resilienz und der ihrer Gemeinschaften. Das umfangreiche Material dieser Reise wird erstmals in Patras präsentiert, kuratiert von Liana Zoza. Die Ausstellung umfasst Fotografien, Videos und Geschichten, die den Betroffenen selbst eine Stimme geben und ihre widersprüchlichen Gefühle und Erfahrungen sichtbar machen. Denn die Katastrophen zerstören nicht nur, sie offenbaren – und zwingen uns, uns der Realität unserer Gesellschaft zu stellen: Wie wir zerfallen oder zusammenfinden, wenn wir dem Unvorstellbaren gegenüberstehen. Die Organisation der Ausstellung fiel auf tragische Weise mit den jüngsten Bränden in der Stadt Patras zusammen. Diese Ereignisse rückten eine andere Dimension des stadtnahen Waldes in den Vordergrund – die der Bedrohung für das Leben, das Eigentum und die Gesundheit Hunderttausender Menschen. In der öffentlichen Diskussion „Städte und stadtnahe Wälder: Die Rolle der Gemeinschaften bei der Prävention von Bränden“ sprechen Andreas Kazantzidis (Direktor des Labors für Atmosphärenphysik der Universität Patras), Yiannis Papadopoulos (Künstler, Verleger „Omblos“) und Elena Tzamouranou (Institut für Lokale und Gemeinschaftliche Entwicklung – Villages in Action) über das Verhältnis von Wald und Stadt im Kontext des Klimawandels und darüber, wie lokale Gemeinschaften gestärkt werden können, um solchen Gefahren vorzubeugen. Die Ausstellung und die Diskussion in Patras sind eine Kooperation der Heinrich-Böll-Stiftung – Büro Thessaloniki und des Goethe-Zentrum Patras.